Sündenfall
Das Bewusstsein
- lenkt den nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil der Materie in Richtung seiner Aufmerksamkeit
- und erschafft neue Gesetzmäßigkeiten, indem es den nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil der Materie immer wieder in die gleichen Bahnen lenkt.
Der Verstand ist ein Werkzeug zur Steuerung von Verhalten auf der Grundlage von Gesetzmäßigkeiten. Im Laufe seiner Entwicklung hat der Verstand sein rationales Weltbild um die Gesetzmäßigkeiten herum aufgebaut, weil diese ihm erfolgreiches Verhalten ermöglichen. Die Funktion des Bewusstseins hat er nicht verstanden. Der Verstand interpretiert die Welt gesetzmäßig:
- Er sieht die Gesetzmäßigkeiten als statische unveränderliche Gegebenheit.
- Was nicht gesetzmäßig ist, erscheint ihm zufällig und damit unkontrollierbar.
Der Verstand beansprucht innerhalb der Psyche die vollständige Verhaltenskontrolle, obwohl sein Weltbild die Realität noch bei weitem nicht vollständig erfasst hat. Das funktioniert dann, wenn der Erfolg eines Vorhabens ausschließlich von Gesetzmäßigkeiten abhängt. Die Entwicklung der Technologie ist ein Beispiel dafür. Die natürliche Lebensumgebung des Menschen wird jedoch überwiegend von super-komplexen Systemen bestimmt, wie
- dem menschlichen Körper,
- dem Ökosystem der Erde,
- und der Gesamtheit aller Lebewesen als ein System gegenseitiger Abhängigkeiten, bei dem die niederen Lebensformen aus anorganischen Stoffe organische Stoffe hervorbringen, auf denen die Existenz der höheren Lebensformen aufbaut.
Diese Systeme haben ein nur teilweise gesetzmäßiges Verhalten und einen signifikanten nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil. Vorhaben im Kontext dieser Systeme sind in ihrem Gelingen nicht nur von gesetzmäßigem Verhalten abhängig, sondern auch davon, dass der nicht-gesetzmäßige Verhaltensanteil auf eine bestimmte Weise mitspielt. Aus rationaler Sicht braucht es eine Portion "Glück" oder "Zufall", damit diese Vorhaben gelingen.
Der Verstand nimmt das Potential wahr und auch die Anziehungskraft, die es auf die Psyche ausübt. Er überprüft deshalb die Erfolgsaussichten des Potentials, indem er eigene Zukunftsprojektionen dafür erstellt. Wenn ein Vorhaben auf nicht-gesetzmäßiges (scheinbar zufälliges) Verhalten angewiesen ist, fällt die Zukunftsprojektion des Verstandes negativ aus, weil er über nicht-gesetzmäßiges Verhalten keine Kontrolle hat. Wenn die Zukunftsprojektionen des Verstandes negativ ausfallen, verwirft er entsprechende Vorhaben als aussichtslos. Weil der Verstand inzwischen ein so hohes Maß an Verhaltenskontrolle in der Psyche erreicht hat, kann er das Potential einfach blockieren.
Der Verstand blockiert das Potential überall dort, wo es über das Raster des gesetzmäßigen Verhaltens hinausstrebt. Das hat eine Reihe von Konsequenzen:
- Die Bildung neuer Gesetzmäßigkeiten durch das Bewusstsein (z.B. die Evolution) findet nicht mehr statt.
- Die Erfüllung des Potentials wird blockiert.
- Der Verstand zieht die Aufmerksamkeit, die eigentlich dem Potential zustrebt, auf seine negativen Zukunftsprojektionen. Infolgedessen wird das nicht-gesetzmäßige Verhalten der Materie in Richtung der negativen Zukunftsprojektionen des Verstandes gelenkt.